Im Rahmen der Reihe "Menschen und Mächte" entstand eine Doku über den Widerstandskämpfer Anton SCHMID.
Anton Schmid war gelernter Installateur, der in Wien im Arbeiterbezirk Brigittenau (20. Bezirk) ein Radiogeschäft besaß. Er gehörte keiner politischen Partei an. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 verhalf er einigen jüdischen Bekannten zur Flucht ins Ausland.
1940 wurde er in die Wehrmacht eingezogen und im September 1941 im am 24. Juni 1941 eroberten Wilna stationiert, wo 60.000 Juden wohnten. Als Leiter einer „Versprengten-Sammelstelle“ in Vilnius beschäftigte er daneben in Werkstätten jüdische Mitarbeiter. Ihm wurden 15 Arbeitsgenehmigungen zugestanden. Diese so genannten „Gelben Scheine“ waren für diese Juden samt ihren Familien lebensrettend und schützten vor dem Zugriff der Einsatzgruppen. Bis zum Januar 1942 hatte Schmid etwa 90 Arbeitsbescheinigungen ausgestellt.[1] Mehrmals rettete er einige seiner Arbeiter aus dem Lukiszki-Gefängnis, mindestens zwei Personen verschaffte er gefälschte Papiere.
Bis zum Januar 1942 transportierte er mit selbst ausgefertigten Marschbefehlen über dreihundert Juden aus dem Ghetto von Wilna nach Weißrussland, wo sie nicht vom Holocaust in Litauen bedroht waren.
Neuerdings wird Schmids Beitrag zum Aufbau einer jüdischen Widerstandsbewegung als „historisch bedeutend“ hervorgehoben.[2] Er ließ Mitglieder der jüdischen Widerstandsbewegung in seinem Haus versteckt übernachten, um sie vor möglichen Verhaftungen zu schützen. Schmid war auch an der Vorbereitung des Aufstandes im Warschauer Ghetto beteiligt, indem er eine Delegation des jüdischen Widerstands mit einem Lastwagen nach Warschau brachte. Der jüdische Schriftsteller Hermann Adler, der mit seiner Frau Anita mehrere Monate versteckt in Schmids Dienstwohnung gelebt hatte, charakterisierte später Schmid so: Er war ein Anti-Nazi, aber wahrscheinlich nicht in erster Linie aus politischen Erwägungen heraus, sondern eher gefühlsmäßig, weil er … die Judenverfolgung … ablehnte.
Quelle: Wikipedia