Auch in fernen Ländern merkt man, dass wir menschlich ganz nahe sind - oder es sein könnten.
„Bhutan hat in den letzten Jahren einen gewaltigen Wandel vollzogen - vom Mittelalter ins 20. Jahrhundert. Und wir sind froh, dass das ohne größere soziale und politische Unruhen vor sich gegangen ist. Das verdanken wir einzig und allein der weisen Politik unseres Königs“, so der bhutanesische Außenminister Lyonpo Khandu Wangchuk.
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Bhutan liegt am östlichen Ende des Himalayagebirges, zwischen 2 Giganten: Indien und China. Von den einstigen 7 Königreichen im Himalaya sind nur zwei übriggeblieben: die konstitutionelle Hindu Monarchie Nepal und das buddhistische Königreich Bhutan. Es ist etwas größer als die Schweiz und hat 800.000 Einwohner. „Druk Yul“, „Das Land des Drachens“, wie es auch genannt wird, liegt zwischen 100 und 7500m Seehöhe. Zerklüftete Täler, tropischer Urwald und Reisterrassen prägen das Land. Aufgrund der Topografie kann weniger als ein Zehntel der Fläche landwirtschaftlich genutzt werden. Trotz der Steilheit des Geländes versucht man, den Talhängen fruchtbaren Boden abzuringen. Mehr als 80% der Bevölkerung sind Selbstversorger, angebaut werden hauptsächlich Chili, Reis, Mais und Kartoffel. Die Menschen sind zwar arm, leiden aber nicht an Hunger.
3 Volksgruppen leben in Bhutan: die Sharchops aus indo-mongolischer Abstammung, die Drukpa, Nachfahren aus Tibet und die Nepali, die hauptsächlich im Süden leben.
Der Buddhismus prägt das Leben der Menschen in Bhutan. Die Bhutaner sind Anhänger des tantrisch-tibetischen Buddhismus. Als Lamaismus hat sich diese Form weit über die Grenzen Tibets verbreitet. Wie überall im Himalaya werden auch die alten, ursprünglich nicht buddhistischen Götter, Geister und Dämonen verehrt.
Die Menschen errichten allerorts heilige Stätten, um den Göttern nahe zu sein. „Om mani padme hum“, eine mystische Gebetsformel, die erst in andachtsvoller Rezitation ihre segnende Wirkung entfaltet, steht auf den zahllosen Gebetsfahnen geschrieben. Wenn der Wind dieses Mantra über das Land zu den Göttern trägt, werden die Menschen gesegnet, die darunter leben, heißt es im Buddhismus. Die mystische Gebetsformel findet sich auch auf den sogenannten Manimauern und Papierrollen in den Gebetsmühlen, die von vorübergehenden Pilgern und Mönchen ständig in Bewegung gehalten werden.
Um günstige Wiedergeburt zu erlangen, befolgen die Menschen gewissenhaft die buddhistischen Lebensregeln. Aus Furcht vor den vorbuddhistischen Göttern befolgt man auch deren Gebote. Zeremonien sollen die Götter besänftigen und vor Katastrophen schützen.Große Klosterburgen, sogenannte Dzongs, sind steinerne Zeugen der buddhistischen Kultur.
Produktionstitel | Ferne Nachbarn Bhutan |
Produktionsfirma | pre-tv |
Sender | 3sat |
Format | Dokumentation, 4:3, 30min |
Prod.Zeitraum | ca. 14 Tage Feber 2004 |
Prod.Orte | Asien - Buthan: Thimphu, Wangdue, Basochhu, Trongsa, Paro, Punakha |
Regie | Gundi LAMPRECHT |
Kamera | Sepp NEUPER |
Kameraassi & Ton | Rene SCHUH |
Kameratechnik | IMX MSW-900P |
Spezialequipment | Leichtkran, Superbaby |